Männerabend in Hamburg
Tom kommt von einer Geschäftsreise zurück und findet seine Wohnung verlassen vor. Wo ist sein "Mauseschnuffi" Heike? Sie hätte ihn immerhin vom Bahnhof abholen sollen. Tom vermutet ein Verbrechen und ruft verängstigt die Polizei. Doch der Gang zum Kühlschrank bringt die Wahrheit ans Licht, denn dort findet er einen Brief. Heike hat ihn verlassen! Mit dem Snowboardlehrer Giovanni aus Tirol in Begleitung hat sie sich auf den Weg der Selbstfindung begeben. Heike ist also durchgebrannt und lässt Tom ratlos zurück. Es wird Zeit für ihn, über das andere Geschlecht gründlich nachzudenken.
Seit 10 Jahren steht Kristian Bader nun bereits als "Caveman" auf der Bühne des Tivoli-Theaters. Gemeinsam mit Martin Luding widmet er sich nun mit Humor, Charme und einem Augenzwinkern den vielen Facetten von Mann und Frau. Martin Luding verkörpert dabei all die männlichen Vorbilder, denen Tom im Laufe seines Lebens begegnet ist. Darunter sind sein Vater, ein Polizist und sogar ein singender Cowboy. So sorgt Luding immer wieder für Überraschungen in dem sonst sehr vorhersehbaren Handlungsverlauf. Er unterhält dabei mit einer Tanzeinlage als Polizist und als Ukulele spielender Held aus dem Wilden Westen.
Alle Charaktere sind durchdacht und bedienen die gängigen Klischees über das Wesen des Mannes. So kommen viele der Pointen nicht wirklich unerwartet, zu oft hat man sie schon in Film, Fernsehen und auf der Bühne gehört. Doch Bader und Luding schaffen es dennoch, auch die anderen, unbekannteren Seiten der Männerwelt zu zeigen. So hüpft Tom zu Madonna-Musik und macht Aerobic, immerhin hat Heike doch seine Pölsterchen kritisiert. Da fängt Mann natürlich an, an sich zu zweifeln. Der Höhepunkt ist mit Sicherheit ein Medley aus bekannten italienischen Schnulzen, von "Volare" bis "Felicità", das von dem Duo unübertrefflich gemeistert wird. Das Publikum belohnt diese Leistung mit herzlichem Applaus.
Wer "Caveman" mochte, dem wird auch "Männerabend" gefallen. Nicht nur das Bühnenbild ist schlicht, auch das Stück ist einfach, aber in sich stimmig. In den Momenten, in denen die Handlung zu klamaukig zu werden droht, rettet ein Tempowechsel das Publikum vor zu plattem Humor. Kurz bevor es zu langweilig wird, kommt Luding immer rechtzeitig in einem witzigen Kostüm als neuer Charakter auf die Bühne. Eines ist sicher, Bader und Luding schaffen kurzweilige Unterhaltung und eine Gratwanderung zwischen Jux und pointiertem Witz.
Zu sehen gibt es "Männerabend" noch bis 19. März 2018 im Hamburger Tivoli-Theater.